09 August 2006

Kampf der Moderne

Mit dem Text von George Schöpflin (s. Link) fühle ich mich bestätigt. Weder die Hizbollah noch Israel sind an arabischen Staaten interessiert, die den Weg in die Moderne schaffen. Moderne meint hier: Eine Gesellschaft, die auf Vereinbarung beruht, auf Rechtssicherheit, auf Gleichheit, auch der Geschlechter. Mich wundert ein bisschen, dass der Zentralrat der Juden mit Frau Knobloch an der Spitze auch im 28. Tag dieses ungleichen Krieges diesen Aspekt nicht sieht. Vermutlich will der Zentralrat ihn auch nicht sehen. Das würde ja heißen, von der Opferrolle abzulassen.
Die regionale Hegemonie Israels wurde durch die Entwicklung eines freiheitlichen Libanon in Frage gestellt. Das ist auch meines Erachtens der Grund dafür, die Infrastruktur eines Landes zu zerstören, das auf dem Wege war, seinen Frieden mit Israel zu machen. Wie übrigens auch Fatah und Hamas. Aber mit Terroristen spricht man nicht nur nicht, man nimmt auch deren - geänderte - Positionen nicht wahr. Warum bloß?

Link

04 August 2006

Waffenstillstand

In Leserbriefspalten, Gästebüchern und Foren tobt der Kampf der Meinungen um die richtige Einschätzung des Krieges Israels gegen den Libanon, zu dem es übrigens keine Kriegserklärung gab. Ich kann nicht entscheiden, ob sich die beiden entführten Soldaten auf libanesischem Gebiet befanden, ich kann nicht wirklich sagen, ob die Hisbollah schon vor dem Krieg Raketen auf isralisches Gebiet abgeschossen hat. Fakten sind nicht wirklich überprüfbar, auch ein Foto wie dieses kann ein Fake sein. Fakt ist aber, dass in Israel, Libanon und Gaza Menschen leben, die ein Recht auf Leben, auf friedliches, selbstbestimmtes Leben haben. Deshalb müssen die Kampfhandlungen sofort eingestellt werden.