08 August 2005

Neue Zeitung

Eine neue Tageszeitung im Internet, die Linkszeitung, will ihren Lesern alternative Kost bieten. Die ältesten, von mir gefundenen Meldungen, stammen vom 12. Juli 2005. Online ging sie, eigenem Bekunden zufolge, am 1. August 2005. Ein Lob auf die Kollegen, die eine Mailingliste pflegen, in der schon acht Tage später der Link zu finden ist. Ohne sie würde ich wohl noch immer ohne die Kenntnis dieses neuen Erzeugnisses blind im Netz herumirren.
Die Zeitung kommt im heute üblichen Dreispalten-Look daher, beruht auf "Mambo", ist in München beheimatet und bietet die in in der Zwischenzeit obligatorischen Tipfehler, wie sie auch die gedruckten Verwandten zuhauf aufweisen.
Chefredakteur ist Werner Jourdan, weitere weitere sechs Mitarbeiter werden im Impressum genannt.
Das Izeit schreibt in der Selbstdarstellung:
„Wir machen eine Online-Zeitung für jedermann“, sagt Werner Jourdan (50), frisch gebackener Chefredakteur der Linkszeitung. „Nur die etwas andere Perspektive, die Sicht von unten und die Parteinahme für die vermeintlich kleinen Leute, unterscheidet uns von anderen Nachrichtenmedien“, so der gelernte Zeitungs- und Hörfunkjournalist. Die Linkszeitung will ansonsten von Parteien und Politikern unabhängig bleiben. „Wir nehmen uns einfach die Pressefreiheit“, sagt Jourdan und verspricht seinen Lesern: „Wir werden gründlich recherchieren, frech schreiben und uns durch nichts und niemand kaufen lassen.“

Viel Erfolg!

Wenn es eines Tages tatsächlich die versprochenen Geschichten von unten gibt, Transparenz bei der Herkunft der Meldungen, kann aus dem Kind etwas werden.

In den Foren der neuen Links-Partei wird das Izeit mit gemischten Erwartungen aufgenommen. Es gebe schließlich Indymedia und weitere 100 alternative Quellen.
Wenn der gleiche Gedanke aus unterschiedlichen Quellen kommt, vielleicht wird seine Wirkung so verstärkt? Immerhin kennt Google schon mehr als 11.000 Links bei der Suche nach "Linkszeitung". Das finde ich am Tage 8 Ihres Bestehens bemerkenswert.

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