28 Juli 2006

Mörder, Mörder, Mörder

Seit 15, oder sind es jetzt schon 16, Tagen führt Israel Krieg gegen ein Land, das sich nicht wirklich wehren kann. Ich gebe zu, ziemlich verwirrt zu sein, wie ich das einordnen soll. Die Hisbollah hat zwei israelische Soldaten entführt, schießt alle naselang kleinere Raketen auf Nordisrael ab, die zwar verunsichern, aber wohl bisher nicht richtig Schaden angerichtet haben. Die Entführung nimmt Israel zum Anlaß, den Libanon zurück in die Steinzeit zu bomben. Ach ne, das war Nixon, glaube ich mit Vietnam. Aber den Terminus habe ich mir gemerkt.
Nehmen wir einmal an, der Hisbollah-Chef wußte, was er tat, als er die Israelis kidnappen ließ: Warum hat er das angeordnet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass gläubigen Muslimen jedweder Richtung ein Beirut gefallen würde, in denen der Alkohol in Strömen fließt, rauschende Partys gefeiert werden, ein säkularisiertes Leben herrscht, das den eigenen Vorstellungen einer islamischen Republik zuwiderläuft. Wenn man zusätzlich erfährt, Syrien und der Iran stünden hinter der Hisbollah, muß man doch eigentlich skeptisch werden hinsichtlich dieses obskuren Freiheitshelden. Und ob Israel an einem prosperierenden Libanon interssiert ist, wage ich zu bezweifeln.
So reichen sie sich die Hand, der eine setzt die eigene Bevölkerung aufs Spiel, der andere seine Soldaten, beide zu dem guten Zweck, dem Gottestaat auf Erden ein wenig näher zu kommen. Wäre das nicht eine plausible Erklärung für die Vorgänge im Nahen Osten?